Therapieverfahren und Qualifikationen – Padovan

Padovan-Methode (Neurofunktionelle Reorganisation)

Ein ganzheitlicher Therapieansatz für die logopädische Behandlung.

Beatriz Padovan (Sprachtherapeutin) entwickelte vor 40 Jahren ihre Methode der Neurofunktionellen Reorganisation.

Mit der Erkenntnis, dass grundlegende Fähigkeiten komplexe Fähigkeiten und Fertigkeiten vorbereiten, begann sie alle grundlegenden motorischen Bewegungsmuster, die ein Mensch in seiner Entwicklung durchläuft, mit den Übungen ihres Mundprogramms zu kombinieren.

Sie erkannte das therapeutische Potential bestimmter Bewegungsmuster innerhalb des menschlichen Entwicklungsprozesses und deren Nutzen als therapeutisches Werkzeug für die Behandlung und Rehabilitation unterschiedlicher Entwicklungsstörungen und erworbener Erkrankungen, die auf eine Störung und/oder Dysfunktion des Nervensystems zurückzuführen sind.

Es gibt unterschiedliche Gründe (bspw. Syndrome, Genmutationen, Umwelteinflüsse, etc.), die dazu führen können, dass die Entwicklung in dem einen oder anderen Bereich nicht optimal verläuft. Erworbene Fähigkeiten und Funktionen können darüber hinaus durch bestimmte Ereignisse, wie bspw. durch einen Unfall, einen Schlaganfall oder neuromuskuläre degenerative Erkrankungen (z.B. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose u.a.) verloren gehen.

Die Padovan-Methode kann erfolgreich in den Praxisräumen, bei bettlägerigen Patienten im häuslichen Umfeld oder in medizinischen Einrichtungen durchgeführt werden. Sie findet Anwendung in jeder Lebensphase, vom Säuglingsalter bis hin zu älteren Menschen. Dabei bedarf es nicht zwingend der aktiven Mitarbeit des Patienten, was bedeutet, dass die Stimulation auch bei eingeschränktem Bewusstseinszustand ihre Wirkung zeigt.

Ziel der Therapie ist:

  • die Stimulierung des Nervensystems
  • die Ausbildung eines effizienten Körperschemas durch gezielte Übungen
  • der Erwerb oder das Erlernen von neuen oder verlorenen Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Minderung oder Überwindung von entwicklungsbedingten oder erworbenen Störungen